Im Jeanette-Wolff-Seniorenzentrum der AWO in Wohngruppen
Demenzbetroffene sind zunehmend auf Unterstützung von außen angewiesen. Aber wie sollte diese aussehen? Die Zauberformel: Autonomie trotz Demenz! Und genau das bietet die Wohngruppe im Jeanette-Wolff-Seniorenzentrum der AWO in Bocholt. Hier können Bewohner mit Demenz ihren Alltag selber gestalten. Die Mitarbeiter achten auf Eigeninitiative der Betroffenen. Diese wird unterstützt und gefördert. Nicht durch Therapien und Trainings, wie in manchen anderen Pflegeeinrichtungen, denn dort herrscht oftmals ein pädagogischer Gedanke vor.
Das Neue an dem Ansatz ist, dass der Bewohner mit Demenz seinen Alltag erwachsenengerecht und kreativ gemeinsam mit weiteren Bewohnern und den Mitarbeitern – manchmal auch mit den Angehörigen – selber bestimmen kann. Die Mitarbeiter beobachten hierbei aufmerksam die Bedürfnisse und Wünsche der Betroffenen, um sich an ihnen auszurichten. Die Wohlbefindensäußerungen der demenziell Erkrankten dienen hierbei als Orientierung für die Mitarbeiter. Auf diese Weise bekommen Menschen mit Demenz die Regie über ihr Pflege- und Betreuungsangebot.
Weniger Psychopharmaka
Die kleine Gruppe von 16 Bewohnern bestimmt spontan selber, welche Aktivitäten gerade für sie richtig sind: Singen, Kochen, Handarbeiten – oder einfach nur zuschauen. Hierbei werden sie durch einen Hundebesuchsdienst unterstützt.
Dass das Konzept funktioniert, merken die Mitarbeiter daran, dass die Betroffenen weniger herausforderndes Verhalten zeigen und weniger Psychopharmaka benötigen.