Die Offenen Ganztagsschulen nicht im Stich lassen – AWO fordert Alltagshelfer*innen in Corona-Zeiten

17.09.2020

Erhöhter Aufwand an Personal nach Wiederaufnahme des angepassten Schulbetriebes

Nach der Wiederaufnahme des angepassten Schulbetriebs in Corona-Zeiten war und ist auch der Offene Ganztag (OGS) vor große Herausforderungen gestellt. Im Vergleich zu Schulen und Kindertageseinrichtungen stehen die Probleme im Offenen Ganztag jedoch deutlich seltener im Fokus der Öffentlichkeit. Auch die Landesregierung sieht den Corona-bedingten Handlungsbedarf im offenen Ganztag nicht.

Während für die Kindertageseinrichtungen und den Unterrichtsbetrieb der Schulen konkrete Maßnahmen ergriffen wurden, fehlen notwendige Unterstützungsangebote für den Offenen Ganztag auf ganzer Linie.

Die Arbeiterwohlfahrt fordert das Ministerium für Schule und Bildung NRW auf, die Träger des Offenen Ganztags zu unterstützen und das vorhandene Personal zu entlasten. In den Einrichtungen führen zum Beispiel die veränderte Organisation beim Mittagessen und ein verstärkter Reinigungs- und Beaufsichtigungsaufwand zu erheblichen Veränderungen in der Alltagsorganisation. Die zusätzlichen Belastungen  müssen bislang durch vorhandenes Personal aufgefangen werden, obgleich die Ausstattung und die finanziellen Mittel für den Offenen Ganztag seit Jahren nicht ausreichend sind. Die AWO fordert von der Landesregierung ein deutliches Signal mit konkreter Hilfestellung. Dies könnte zum Beispiel eine Maßnahme analog der NRW-Landesinitiative „Kita-Helfer“ sein, die darauf abzielt, das pädagogische Fachpersonal bei alltäglichen Hygienemaßnahmen zu unterstützen.

Wertschätzung für die geleistete Arbeit
Wird für die Schulen nach langer Phase des Lockdowns noch immer über mögliche Risikogruppen unter Lehrer*innen diskutiert, so haben sich die Mitarbeiter*innen des Offenen Ganztags längst in der „Hochphase“ der Pandemie als krisenfest bewiesen.
Sie haben die Betreuung der Kinder kontinuierlich sichergestellt, sogar an Wochenenden und in den Ferien. Durch sie konnten „systemrelevante“ Eltern ihrer beruflichen Tätigkeit weiter nachgehen, als sich NRW im völligen Ausnahmezustand befand.

Das Land NRW ist aufgefordert, endlich eine angemessene Finanzierungsgrundlage für Ganztagsschulen, unabhängig vom Finanzstatus der Kommunen bzw. Kreise zu gewährleisten. „Die Qualität der Ganztagsschulen hängt vorrangig von den freiwilligen Leistungen der einzelnen Kommunen bzw. Kreise ab. Die Folge sind große regionale Ungleichheiten bzgl. Finanzierung, Standards und Strukturen. Die AWO fordert: Das muss ein Ende haben!“, sagt Uwe Hildebrandt, Geschäftsführer der AWO Westliches Westfalen.

Pressemitteilung als PDF

Weitere Nachrichten

Meldung vom 01.07.2024
Unser Wohnheim für Menschen mit Behinderung in Gevelsberg wurde am vergangenen Wochenende von Unbekannten mit Eiern beworfen. Die Bewohnerinnen und Bewohner fühlen sich unsicher. weiterlesen
Meldung vom 26.06.2024
Studierende der Hochschule für Ökonomie und Management (FOM) haben unser Fritz-Krüger-Seniorenzentrum in Münster besucht. weiterlesen
Meldung vom 24.06.2024
AWO Westliches Westfalen nimmt mit dem Workshop Leadership und Generationsmodelle die Vielfalt der Generationen in den Fokus weiterlesen
Meldung vom 18.06.2024
2. Verbandstag: AWO-Visionär*innen diskutieren neue Wege im Mitgliederverband weiterlesen
Meldung vom 18.06.2024
30 Fachkräfte aus der Jugendsozialarbeit der AWO Westliches Westfalen trafen sich im Eugen-Krautscheid-Haus in Dortmund zum Workshop „Jugendsozialarbeit der Zukunft“. weiterlesen
Meldung vom 17.06.2024
Weitere Demonstration der Caritas und der Freien Wohlfahrtsverbände verdeutlicht aktuellen Eskalationsstatus im Sozialwesen. weiterlesen
Meldung vom 03.06.2024
Ein letztes Mal bietet der AWO Bezirk Westliches Westfalen die Weiterbildung zur Praxisanleitung in der Pflege im bewährten Umfang an. Der Kurs, der am 01.07.2024 startet, umfasst 300 Unterrichtseinheiten an insgesamt 38 Tagen. weiterlesen
Meldung vom 03.06.2024
Gesundheit von pflegenden Angehörigen ist die Grundlage für eine funktionierende Gesellschaft weiterlesen
Meldung vom 01.06.2024
Jetzt ist es offiziell: Die AfD ist als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft. Weil es bei der Europawahl keine 5-Prozent-Hürde gibt, werden wir Krah und Konsorten wohl nicht verhindern können. weiterlesen
Meldung vom 24.05.2024
Der AWO Bezirk Westliches Westfalen hat ein Projekt ins Leben gerufen, um seine Auszubildenden besser zu unterstützen. Unter dem Motto „Lass uns reden!“ können sich die Berufs-Einsteiger vertraulich an Torsten Jaspers wenden, wenn es mal schwierig wird. weiterlesen