Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in NRW befürwortet den Einsatz von Schnelltests in den Kindertagesstätten. Aber nicht um jeden Preis: Diese sollten kindgerecht sein. Bei steigenden Corona-Fallzahlen bei Kindern auch im Kita-Alter sei das eine Notwendigkeit, um die Sicherheit der Kinder, ihrer Angehörigen und der Beschäftigten zu stärken.
„Die dritte Welle der Pandemie stellt uns als Kita-Träger vor eine neue Situation“, sagt Uwe Hildebrandt, Geschäftsführer der AWO NRW. „Während von den ersten beiden Wellen Kinder weitgehend verschont geblieben sind, verzeichnen wir nun eine Zunahme von Positiv-Testungen und auch von tatsächlichen Covid-19-Erkrankungen bei Kindern, und zwar in allen Regionen Nordrhein-Westfalens.“ Quarantäne-Anordnungen für ganze Kita-Gruppen aufgrund von Positiv-Testungen und auch tatsächlichen Erkrankungen einzelner Kinder gingen täglich bei den Trägern in NRW ein. Diese neuen Entwicklungen decken sich mit aktuellen Zahlen des Robert Koch Instituts. Kinder im Kita-Alter scheinen demnach von der dritten Welle stärker betroffen zu sein als zuvor. Und sie sind damit auch infektiöser für andere Menschen.
„Wir in der AWO sind sehr dankbar dafür, dass in den vergangenen Wochen die Impfreihenfolge erweitert wurde und nun auch Erzieherinnen und Erzieher aus Kitas geimpft werden können. Wir verzeichnen eine hohe Impfbereitschaft. Das macht Mut und sorgt für sehr viel mehr Sicherheit im Kita-Alltag. Zugleich muss der Gesundheitsschutz für Kinder und deren Angehörige nun mit der veränderten Lage stärker in den Mittelpunkt geraten“, so Uwe Hildebrandt.
Ein gutes Beispiel, um den Anspruch auf Bildung und Betreuung mit dem Anspruch auf Gesundheitsschutz unter einen Hut zu bekommen, sei der Einsatz der sogenannten Lolli-Tests in Kitas. Kinder werden dort mit Hilfe eines von ihnen zu lutschenden Teststäbchens auf ihre Infektiosität getestet. Das Verfahren ist gerade für kleinere Kinder wesentlich besser geeignet, als der Test über die Nase. „Die Stadt Solingen macht damit bereits gute Erfahrungen. Wir alle im Land sind gut beraten, aus diesen Erfahrungen zu lernen und das Verfahren auf das gesamte Land NRW auszurollen“, fordert Hildebrandt. „Wenn wir den Kita-Betrieb trotz veränderter Lage in der dritten Welle weitgehend aufrechterhalten wollen, dann sollte die Landesregierung alles unternehmen, um diese Tests für Kinder so schnell wie möglich in den Kitas des Landes einzuführen.“ Bei den Beratungen über die Umsetzung wirkt die AWO in gewohnter Weise gerne engagiert mit.