Die AWO Westliches Westfalen bietet jungen Menschen eine Vielzahl an Angeboten der Jugendsozialarbeit, die ihnen im Übergang von der Schule in den Beruf helfen können, sich zu orientieren, eigene Stärken und Fähigkeiten zu entdecken und einen individuellen Weg für sich zu finden.
Schon seit einigen Jahren stellen die Mitarbeiter*innen in den Einrichtungen und Projekten eine deutliche Zunahme von psychischen Beeinträchtigungen und Auffälligkeiten bei den jungen Menschen fest. Die Corona-Pandemie hat leider zu einer massiven Verschärfung dieser Beobachtungen beigetragen, die u.a. durch die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) bestätigt werden: Die BPtK verweist auf erste Auswertungen der BARMER, die zeigen, dass die Anzahl von Akutbehandlungen und Anträgen für den Beginn oder die Verlängerung einer ambulanten Psychotherapie im Jahr 2020 um etwa sechs Prozent anstieg, im letzten Quartal 2020 sogar um 12,6 Prozent gestiegen sind. „Ein Ergebnis, welches dringenden Handlungsbedarf aufzeigt“, so Muna Hischma, Abteilungsleitung Soziales der AWO Westliches Westfalen e.V. „Wir stehen in mehrfacher Hinsicht vor Herausforderungen. Zum einen fehlt es weiterhin an ausreichenden Therapie-Angeboten, was dazu führt, dass Jugendliche viel zu lange Wartezeiten haben und wichtige Entwicklungsphasen nicht genutzt werden können. Zum anderen müssen wir die Konzepte unserer Angebote immer wieder prüfen und sicher stellen, dass wir den individuellen Bedürfnissen von jungen Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen auch gerecht werden. Auch unsere Fachkräfte in der pädagogischen Arbeit brauchen gezielte Unterstützung“, so Hischma.
Um gute Impulse zu liefern und einen guten Austausch zu den Herausforderungen anzubieten, wurden für die Fachkräfte der AWO WW Digitale Fachgespräche „Junge Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen“ ins Leben gerufen. Im Mittelpunkt standen die Auseinandersetzung zu den Schwerpunkten Depression, Soziale Phobie und Störungen des Sozialverhaltens im Kindes- und Jugendalter. Fachlich begleitet wurde das Format durch den Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut Dr. Stefan Kimm (LWL Jugendpsychiatrie Dortmund).