AWO und Fanvertreter protestieren vor DFB-Zentrale: „Nein zur WM in Saudi-Arabien“

10.12.2024

Menschenrechte werden missachtet, Homosexualität ist verboten, die Rolle der Frau untergeordnet, freie Wahlen finden nicht statt und Religions-, Meinungs- sowie Pressefreiheit sucht man vergebens: Trotzdem will die FIFA die WM 2034 in Saudi-Arabien stattfinden lassen, auch der DFB stimmt der Vergabe zu. Dagegen protestierten am Vortag der Entscheidung AWO International, AWO Westliches Westfalen und das Fan-Bündnis Fairness United vor der DFB-Zentrale in Frankfurt.

„Der DFB stimmt für die WM in Saudi-Arabien, weil er ansonsten seine Isolation im Weltfußball fürchtet. Die Isolation in der geld- und machtgeilen Infantino-FIFA wäre jedoch eine Ehre für den deutschen Fußball", betonte Michael Scheffler, Vorsitzender des AWO Bezirksverbandes Westliches Westfalen, süffisant in Richtung DFB-Präsident Bernd Neuendorf, der die deutsche Zustimmung damit begründet, „international im Spiel bleiben“ zu wollen.

Die AWO hat dazu eine Protestaktion von 2022 wieder aufleben lassen. Seinerzeit machte der Verband mobil gegen das Turnier in Katar, wurde dabei unterstützt von Volker-Johannes Trieb. Der Künstler aus Osnabrück entwarf und befüllte 6.500 Sandsäcke in Fußballoptik, darauf zu lesen: „Weltgewissen – Du bist ein Fleck der Schande.“ Im traditionsreichen Stadion von Westfalia Herne wurden die Säcke am Tag des Eröffnungsspiels ausgelegt, auf den Tribünen brannten 20.000 Grabkerzen für die Opfer auf den Baustellen der WM-Stadien.

Schon in Katar wurden nicht nur Bälle, sondern vor allem Menschenrechte mit Füßen getreten. Jetzt wiederholt sich scheinbar die Geschichte mit dem Turnier in Saudi-Arabien. Passend dazu entrollten AWO und Fanvertreter Transparente vor der DFB-Zentrale.

Das Jugendwerk der AWO Westliches Westfalen und Volker-Johannes Trieb brachten auch noch einmal die sandgefüllten Bälle mit nach Frankfurt und legten diese vor der DFB-Zentrale aus.


Das Bild zeigt von links: Bezirksvorsitzender Michael Scheffler, Andreas Erzkamp (Mitglied Bezirksvorstand) und Matthias Schirmer (Jugendwerk).
Foto: Alex Völkel

Weitere Nachrichten

Meldung vom 22.05.2024
Der AWO Bezirk Westliches Westfalen wendet sich in einem Brief an seine Mitarbeitenden und ruft sie dazu auf, am 9. Juni wählen zu gehen: weiterlesen
Meldung vom 21.05.2024
Bei der AWO sind wir uns einig: in einem bunten, weltoffenen und demokratischen. Wir appellieren an alle, am 9. Juni wählen zu gehen und die Stimmen zu erheben gegen rechts und für Demokratie. weiterlesen
Meldung vom 21.05.2024
AWO-Einrichtungen haben Sinnbilder der Solidarität für Geflüchtete weltweit gestaltet weiterlesen
Meldung vom 15.05.2024
Die Teams in den Kliniken der AW Kur und Erholung engagieren sich tagtäglich in den schönsten deutschen Erholungsgebieten für Menschen in Erziehungs- und Pflegeverantwortung. weiterlesen
Meldung vom 10.05.2024
„Die Mängelliste in der stationären Altenhilfe wird immer länger“ weiterlesen
Meldung vom 08.05.2024
Anlässlich des Europatags am 9. Mai fordert die Arbeiterwohlfahrt (AWO) die Europäische Union zu mehr Einsatz bei der Armutsbekämpfung auf. weiterlesen
Meldung vom 01.05.2024
Das Gemaule über das Bürgergeld soll der CDU zu alter Stärke verhelfen. Unermüdlich und mit vereinten Boulevard-Kräften bläst sie zur Attacke gegen das angeblich "arbeitnehmerfressende" Bürgergeld-Monster. weiterlesen
Meldung vom 29.04.2024
Es wird diskutiert, sich ausgetauscht und vor allem viel vorangebracht: In den vergangenen Monaten haben die Kolleg*innen in den Unterarbeitsgruppen (UAG) intensiv an der „AWO Vision 2025“ gearbeitet. weiterlesen
Meldung vom 25.04.2024
Bereits zum dritten Mal hat der AWO Bezirk Westliches Westfalen einen 160-Stunden-Qualifizierungskurs für Quereinsteigende in Kitas durchgeführt. 20 Teilnehmende freuten sich über den Abschluss. weiterlesen
Meldung vom 23.04.2024
Die Zeiten sind herausfordernd: Rechtsruck, Fachkräftemangel und Sparhaushalte auf Bundes- und Landesebene, die den Sozialbereich hart treffen – die AWO im Westlichen Westfalen hat auf ihrer Bezirkskonferenz am 20. April in Gelsenkirchen auf Krisen reagiert und die Segel entsprechend gesetzt. weiterlesen